Jeder kennt natürlich den Beruf des Sattlers aus dem Bereich der Autoindustrie. Ob Polster, Autoverdeck und Planen, dass sind die typischen Arbeiten eines Sattlers, aber nicht die einzigen, denn es gehört eine Menge mehr dazu. Früher gab es verschieden Sattler, heute gibt es nur noch einen Sattler, welcher jeweils schwerpunktmäßig in seinem Tätigkeitsfeld sein Bestes gibt, Wie zum Beispiel im Reitsport. Hier fertigt der Sattler Sättel und Pferdesättel noch von Hand, aber auch Geschirr für Pferde. Der Wirkungskreis liegt im Beruf der Sattler auf unterschiedlicher Ebene. Da gibt es den Fahrzeugsattler, den Reitsportsattler und den Feintäschner, welcher Taschen, Koffer und Kleinlederwaren von Hand herstellt. Es gibt aber auch noch den Säckler, den jeder von den urigen Trachten-Lederhosen kennt und diese auch fertigt und den Sportsattler, ohne den es wahrscheinlich keine Fußbälle geben würde. Man kann daran schon erkennen, dass der Beruf Sattler sehr vielseitig ist. Es gibt daher auch nur noch ganz wenige, die alle Sparten eines Sattlers anbieten.
Was genau ist die Arbeit eines Sattlers?
Ein Sattler fertigt: Sättel, Pferdesättel, Reitzeuge, Geschirr und Lederwaren, Sportartikel, Planen und Zelte, Markisen, Polstermöbel, sowie auch Werbeträger. Der Sattler ist auch nicht mit einem Schneider oder Schuhmacher zu vergleichen, da er diverse unterschiedlicher Materialien verarbeitet. Dazu gehören: Felle und Leder, Polsterstoffe, Kunstleder, Gurte und Beschläge, Folien, Filze, Planstoffe und Polstermatten. Um diese Materialien alle unter einen Hut zu bringen, muss der Sattler seine Handwerkskunst im Bereich: Schneiden, stanzen, schärfen, nähen, nieten, kleben, schweißen, polstern und nageln, sehr gut beherrschen. Es handelt sich bei diesen Arbeiten nicht nur um Neuanfertigungen, dazu gehören auch: Reparaturen, Aufarbeitung, Restauraturen und ein guter Service. Sattler ist ein Lehrberuf mit einer Ausbildungsdauer von 3 Jahren.
Wenn das Pferd dem Sattler dankt:
Dann heißt es soviel, dass der Sattler den Pferdesattel so passgenau für das Pferd gefertigt hat, dass sich das Pferd unter dem Pferdesattel auch pudelwohl fühlt. Da gibt es nämlich große Unterschiede. Ähnlich wie bei einem Schuh, wenn er drückt, kann auch ein Sattel nicht immer gut auf dem Pferderücken sitzen. Um hier ein optimales Ergebnis zu erzielen, passen gute Sattler den Pferdesattel vor Ort direkt am Pferd an. Es sind also keine holländischen Sättel: „Van der Stange“, sondern absolute Maßsättel. Jeder Pferdesattel ist ein Unikat und gehört zu dem Pferd, wie der Ehering an den Finger. Dabei genügt es nicht, nur die Anatomie des Pferdes zu berücksichtigen. Hier steht auch die Bewegungsmechanik des Pferdes im Vordergrund eines Sattlers, dabei werden auch trainings- und altersbedingte Veränderungen des Pferdes in Betracht gezogen. Jedes Pferd besitzt einen anderen Rücken, hinzukommen auch noch die unterschiedlichen Rassen wie: Halbblüter, Kaltblüter, sowie die barrocken Rassen, um nur einige zu nennen. Daher unterscheiden sich auch die Pferdesättel voneinander, ebenso wie die Hutgröße eines Kopfes. Warum soll es bei einem Pferd anders sein? Manchmal müssen Sättel und Pferdesättel auch aufgepolstert werden. Auch diese Arbeiten finden vor Ort statt, damit der Pferdesattel hundertprozentig zu dem Pferd passt. Natürlich gibt es auch Industriegefertigte Pferdesättel und andere Sättel, die aber nicht immer unbedingt zu einem guten Pferd passen.